Auch beim Hörtest haben w ir uns klare
Grenzen gesetzt, damit w ir und Sie uns
nicht in den Untiefen der Programme verlie-
ren. Genau vier Aufgaben standen auf dem
Prüfstand:
• Aufnahme von analoger Quelle via Sound-
karte in 16/44,1
auf die Festplatte
• Auslesen von CD-Tracks vom internen
Laufwerk auf die Festplatte
• Konvertieren dieser Tracks ins MP3-For-
mat mit 320 kbit/s und zurück
• Brennen von (mitWavelab
6
extrahierten)
Tracks als Audio-CD.
Die in den ersten drei Punkten aufgenom-
menen Tracks wurden mit der Profi-Version
von Wavelab auf Audio-CD gebrannt und al-
les auf einem Highend-Player abgehört. Das
Ergebnis in Kürze: Die Klangunterschiede
sind nicht gigantisch, aber sie sind deutlich
wahrnehmbar und lassen sich eindeutig re-
produzieren. Bei allen vier Durchgängen
hatten sie in etwa die gleiche Größenord-
nung - am deutlichsten waren sie beim rei-
nen Brennen.
Überraschendes Ergebnis bei der Aufnah-
me via Soundkarte: Das
Freeware-Pro-
gramm Audacity liegt mit seinem gelösten,
sauber strukturierten und gut gestaffelten
Klangbild vorn, gefolgt von Wavelab und So-
nys Audio Studio. Das Schlusslicht bilden
ExactAudio Copy und Magix.
Klare Struktur: Bei Magix wählen Sie oben rechts
die Aufgabe, dann unten das gewünschte Format
Beim Auslesen von CD-Tracks schiebt sich
Apples ebenfalls kostenloses iTunes an die
Spitze: Der Klang ist sauber, wohlgeordnet
und natürlich. Silber- und Bronzemedaille
gehen wieder an Sony und Steinberg,die ro-
te Laterne erneut an EAC und Magix. Er-
staunlich, denn eigentlich sollte das CD-
Extrahieren ja die Spezialität von ExactAu-
dio Copy sein. Auch beim MP3-Codieren
ändert sich die Reihenfolge kaum, lediglich
EAC arbeitet sich ins Mittelfeld vor. Spitzen-
reiter sind wieder iTunes und Audacity -
trotz ihrer unterschiedlichen MP3-Encoder.
Der Fraunhofer-Codec muss also nicht ge-
nerell der Lame-Version überlegen sein.
Beim Brennen allerdings istW inOnCD der
strahlende Sieger: mit tonal wie dynamisch
sehr feinen Nuancen.Aber auch iTunes, Ne-
ro und Sony brennen auf hohem Niveau.
Wenn Sie also in allen Lebenslagen das
Optimum herausholen wollen, verwenden
Sie Audacity zum Digitalisieren Ihrer LPs,
iTunes zum CD-Auslesen und MP3-Konver-
tieren und Roxios W inOnCD zum Brennen.
W er aber
die vielen DVD-Features von
W inOnCD nicht braucht, kann sich die 50
Euro sparen und bei fast gleich gutem Klan-
gergebnis mit iTunes brennen.
Als Alternative zu MP3 bieten sich bei iTu-
nes oder Nero die hochwertigen AAC-Co-
dierer an: Sie liefern bei 256 kbit/s praktisch
dasselbe Klangniveau wie der Fraunhofer-
MP3-Encoderbei 320.
Audio-only auf DVD
Wie Sie die Kapazität der DVD für Musik nut-
zen können - (fast) ganz ohne Bild
D
ie einfachste Möglichkeit heißt DVD-Au-
dio: Uleads Filmbrennerei Bplus brennt
über
8
Stunden Musik in Original-CD-Qualität
auf eine DVD. Der Nachteil: Diese Scheiben
laufen nur auf DVD-Audio-tauglichen Playern.
Auch Magix kann DVD-Audio brennen, aller-
dings stets vierkanalig.
Discs, die auf jedem DVD-Video-Player laufen,
brauchen immer ein bisschen Bild. Aber der
Speicherplatzbedarf dieser Bilder lässt sich
minimieren. Zum Beispiel mit der „Dia-Show",
die Magix, Nero, Roxio und Ulead beherr-
schen. Die Dias können Sie mit Musik in den
Formaten PCM, MP2 oder Dolby Digital unter-
legen. Der Nachteil: Bei der Wiedergabe einer
Dia-Show
auf
dem
DVD-Player
ist
der
Vor/Rücklauf gesperrt - Sie können nur via
Skip navigieren. Damit wenigstens das klappt,
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Der Trick mit dem Schwarzbild: Mit Nero 8 erstel-
len Sie einen Film ohne Bild
sollten Sie beim Erstellen der Show die Dia-
Dauer an die Länge des Audio-Tracks anpas-
sen. Bei Nero müssen Sie das mühsam von
Hand tun, während Ulead diese Arbeit auto-
matisch erledigt. Auch die Dias erstellt Ulead
selbst: als reine Textbilder mit Interpret und
Songtitel, die beim Abspielen auf dem Fern-
sehschirm
erscheinen.
Roxio
brennt
auf
Wunsch
gar
eine
„Jukebox-Musik-DVD-
Video": Bei der Wiedergabe können Sie via
Bildschirm-Dialog iPod-like auf Interpreten,
Alben, Genres, etc. zugreifen-tolle Idee. Mu-
sik auf DVD-Video bietet sich vor allem auch
für Mitschnitte vom DVB-Radio an, das ja
ebenfalls in MP2 sendet, allerdings mit auf 224
kbit/s reduzierter Datenrate. Alternativ neh-
men Sie im PCM-Formatmit 16 Bit/48 kHz auf-
dann bleibt die Original-Taktfrequenz erhalten.
Nero unterstützt sogar den Dolby-Digital-Ton
mit 5.1 Kanälen, und auch der wird ja hierund
da via DVB gesendet. Wenn Sie nun beim Ab-
spielen nicht auf den Vor/Rücklauf verzichten
wollen, greifen Sie zu folgendem Trick: In Nero
8
finden Sie im Ordner Nero Vision>Video die
Datei „Black.avi". Mit dieser „Video''-Datei,
die nichts als ein Schwarzbild enthält, erstel-
len Sie nun in Nero Vision einen „Film", dem
Sie PCM-Ton mit 16 Bit/48 kHz unterlegen kön-
nen. Im Schritt „Menüerstellung" fügen Sie an
jedem Trackanfang manuell eine Kapitelmarke
ein. Ergebnis:
8
Stunden Musikauf DVD.
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Uleads Filmbrennerei
kann im DVD-Audio-For-
mat mit 16 Bit/44,1 kHz
brennen (rechts)
Jukebox-DVD: WinOnCD
brennt Musik-DVDs mit be-
liebigem Zugriff auf Künstler, Alben, Genres, etc.
im PCM-Format bis 16 Bit/48 kHz (links)
64 STEREO H IF I-T U N IN G
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